Dorfchronik: 19. Jahrhundert
1801 Die Namen aller Dorfbewohner werden auf Anordnung der französischen Verwaltung in einer  Liste erfasst.
Im Frieden von Luneville wird das linke Rheinland Frankreich zugesprochen, Bellinghoven wird Teil des französischen Staates.
1802 Klöster und Stifte werden aufgehoben und enteignet. Das Aachener Marienstift - seit dem  Jahr 966 Grundherr in Bellinghoven - verliert allen Besitz.
1803 Der Ingenieur Tranchot beginnt mit der Kartenaufnahme des französischen Rheinlandes im Maßstab 1 : 20000. Bellinghoven wird zum ersten Mal in einem modernen Kartenwerk dargestellt.
1810 Heinrich Jansen wird unter Napoleon als Soldat eingezogen und muss am Feldzug in  Spanien teilnehmen.  Am 4.10. begegnet er in Burgos Arnold Königs; dieser stammt aus dem Nachbardorf Tenholt und ist gleichfalls Soldat. Beide sehen sich noch einmal 1813 in einem Lazarett.  
1812 / 13 Franz Wilhelm Henrich wird zur französischen Armee eingezogen und muss mit der Großen Armee Napoleons nach Russland ziehen, wo er ums Leben kommt.
Die Gemeindegüter müssen verkauft werden, so auch die Bellinghovener Windmühle, die bisher im städtischen Besitz war.
1814 Im Krieg gegen die Franzosen rücken am 15. Januar 1814  Kosaken, Teil der Alliierten Armee, in Erkelenz und die umliegenden Dörfer ein. In Bellinghoven sollen sie mit ihren Lanzen auf ein  Tor eingestochen haben. Diese "Einstiche" waren noch jahrzehntelang zu sehen.    
1815 Preußen wird im "Wiener Kongres" das nördliche Rheinland mit Erkelenz zugesprochen. Die Stadt Erkelenz wird Bürgermeisterei und Kreisstadt, die französische Verwaltungseinteilung bleibt somit bestehen.
1816 Es regnet den ganzen Sommer. Hierdurch kommt es zu einer Mißernte und ein Jahr später zu einer Hungersnot.
1820 Ein Urkataster wird erstellt, das alle Grundstücke und deren Besitzer aufführt.
1822 Zwischen Bellinghoven und Tenholt wird ein ausgesetztes, neugeborenes Kind männlichen Geschlechts gefunden. Wenige Tage später verstirbt es.
Eine Mäuseplage bedroht die Ernte auf den Feldern und die Getreidevorräte in den Scheunen.
1825 Die allgemeine Schulpflicht wird in Preußen eingeführt. Die Kinder besuchen im Nachbardorf  Tenholt die Schule.
1828 Am 22. Februar ist morgens ein kleines Erdbeben zu spüren.
1830 Plötzlich auftretendes Tauwetter lässt am 8. Februar das Wasser in der Maar schnell ansteigen. 
In Belgien bricht ein Aufstand gegen die niederländische Regierung aus.
1831 Militär wird wegen der belgischen Ereignisse in das Rheinland und somit auch in die Erkelenzer Dörfer verlegt.  (Husaren und Kürassiere).
Bei dem Ackerer Clemens Pelzer wird eingebrochen. Gestohlen werden 2 Kittel, 3 Knaben-Frackröcke, 1 Schürze, 1 Decke, 1 Kupferkessel, 1 Teetopf, 1 Pfefferbüchse, 10 Zinnlöffel, 1 Topf.
1832 Im Dezember belagern französische Truppen die belgische Stadt Antwerpen. Die Kanonen sind bis hier zu hören.
1840 An Feuergerätschaft wird eine Feuerwehrleiter für Bellinghoven aus der  Stadtkasse angeschafft.
1841 Die Pocken brechen in Bellinghoven und Kückhoven aus, in Kückhoven sterben hieran zwei Kinder.
Brand bei Gottfried Eggerath.
1845 Der Ackerer (Landwirt) Leonhard Rütten wird zum provisorischen Beigeordneten der Bürgermeisterei Erkelenz ernannt.
1848 Beginn des Baues der Eisenbahn Aachen-Düsseldorf, die im Westen an dem Dorf  vorbeiführt.
1852 Am 11. November wird die Eisenbahn, damals noch eingleisig, offiziell eröffnet
1854 In der nordöstlichen Feldflur wird die Straße von Erkelenz nach Kückhoven, die weiter nach Holzweiler und Immerath führt, zu einer Chaussee ausgebaut. 1865 wird dieser Ausbau fertiggestellt.
1855 10. Mai, Großbrand in Kückhoven. Streit mit Bellinghoven wegen der  Brandspritze.
11. Okt.: Abends Feuer bei Gottfried Holländer, aber durch schnelle Hilfe gelöscht, in Folge dieses Brandes erhält Bellinghoven eine alte Feuerspritze aus Erkelenz, ein neues Spritzenhaus wird für cirka 100 Thaler erbaut.
1856 Die Maar wird von den „Junggesellen des Dorfes“ entschlammt. Nach Ende  dieser   Arbeit wird ein „Maarmottfest“ abgehalten.
Peter Josef Eggerath wird von der 3. Klasse mit 14 Stimmen in den Stadtrat gewählt.
1857 Beseitigung des Wasserpfuhls (sog. Maar) als Thema im Stadtrat.
7. März, Brand in Kückhoven, in einem Leserbrief wird geklagt : „die Bellinghovener fehlen wieder ...“  
1863 Die Eltern der Bellinghovener Schüler protestieren in einer Zeitungsanzeige gegen die Überfüllung der Schule in Tenholt und fragen, warum sie überhaupt Schulgeld zahlen. Mehr als 100 Kinder besuchten die Schule, davon im Jahre 1864 53 Kinder aus Bellinghoven.
1864 Johanna Catharina Vogts aus Bellinghoven stiftet eine der beiden Glocken für die neue Kirche von Granterath.
1865 Bis zu diesem Jahr gehen die Schulkinder nach Tenholt zur Schule. Wegen Überfüllung der Tenholter Schule wird in Bellinghoven ein Raum für den Unterricht der Dorfkinder angemietet. Der Schulunterricht wird zunächst durch den Schulamtsaspiranten Mathias Goeres erteilt.
1866 Der Bürgermeister von Erkelenz ruft zur Gründung eines Vieh – Versicherungsvereines in Bellinghoven auf.
Maria Christine Oellers, geb. Bürsgens stiftet zum Unterhalt der Kapelle 20,65 Ar Ackerland.
3. Juli, im Krieg Preußen – Österreich findet bei Königgrätz in Böhmen die entscheidende Schlacht statt, die Preußen gewinnen.  P. C. Eggerath fällt hierbei als Soldat im 2. Bataillon des 5. Rheinischen Infanterie Regimentes Nr. 65.  
1867 Neuer Lehrer wird Karl Küppers.
1868 Für 380 Thaler wird von der Stadt eine Parzelle von 139 Ruthen und 44 Fuß Größe  für den Schulbau gekauft.
1869 Am 19. Juli findet um 17 Uhr die Grundsteinlegung der neuen Schule in Bellinghoven statt.
Der Landwirt Damian Gottfried Knour scheidet als Mitglied des Stadtrates nach Ablauf seiner Wahlperiode aus. Er war von der 2. Klasse gewählt worden.
1870 Damian Gottfried Knour wird wieder in den Stadtrat gewählt.
Im Nachbardorf Kückhoven brechen die Pocken aus.
Die Lehrerstelle in Bellinghoven ist vakant.
Der Schulbau wird vollendet, Kosten : 3345 Thaler, 23 Silbergroschen und 3 Pfennige.
Im Deutsch – Französischen Krieg werden auch Bellinghovener als Soldaten eingezogen. Im Dorf wird für die "erkrankten und verwundeten Krieger" Geld, Leinen und Lazarett-Gegenstände gesammelt. 
1871 Franz Josef Peters, 30 Jahre alt, wird Lehrer an der neuen Schule.
1872 30. Juni, Brand von drei Wohnhäusern und Scheunen bei Hermann Rütten, Franz Rütten und Anton Nießen.
Theodor Hermanns wird in den Stadtrat gewählt.
1875 Damian Gottfried Knour wird in der 2. Klasse  für „die katholische Volkspartei“ in den Stadtrat gewählt.
1876 Gustav Adolf Rado, 23 Jahre alt, wird wegen Entziehung der Militärpflicht (Desertion) zu einer Strafe von 150 Mark und 15 Tagen Gefängnis verurteilt.
1877 Spät-Kirmes veranstaltet vom Junggesellen – Verein.
1878 18. April, Brand des Backhauses von Hermann Rütten          
17. Juni, Brand bei Abels.
1880 07. Juli, Brand des Backhauses von Conrad Eggerath.
Spät-Kirmes vom Junggesellen – Verein.
1881 Spät-Kirmes.
Damian Gottfried Knour scheidet aus dem Stadtrat aus und wird von der 3. Klasse wiedergewählt.
Am 18. November ist in der Nacht ein Erdbeben mit drei Stößen zu spüren.
Das 65. Regiment hält ein Herbstmanöver ab, Soldaten des Füselier-Regimentes werden im Dorf einquartiert.
1882 Spät-Kirmes vom Junggesellen – Verein.
1886 Kirmes der Junggesellen
1887 Spät-Kirmes vom Junggesellen – Verein „im Riesenzelte“.
Im Herbst findet ein militärisches Manöver im Kreis Erkelenz statt. Vom 16. bis zum 19. September werden daher auch in Bellinghoven Soldaten der Infanterieregimente Nr. 40 und Nr. 65 einquartiert
1888 10. Nov., Brand bei der Witwe von Berg.
1889 Am 9. Februar setzt im Rheinland ein so großer Schneefall ein, dass alles eingeschneit wird. Mehrere Eisenbahnzüge  bleiben im Schnee stecken. Eisenbahnarbeiter versuchen die Strecke Erkelenz – Baal freizuschippen. Hierbei wird Peter Hubert Hamacher, 64 Jahre alt,  von einem Zug angefahren und tödlich verletzt.
1891 Der ehemalige Stadtverordnete Damian Gottfried Knour stirbt im Alter von  92 Jahren.
1894 Sitzungen (So. u. Mo.) der Karnevalsgesellschaft „Heiterkeit“.
1895 Der Lehrer Franz Peters geht in Pension, von 40 Dienstjahren war er 24 in Bellinghoven tätig gewesen.
1896 Gottfried Jouhsen, 24 Jahre alt,  tritt die Lehrerstelle an. Er war bisher 2 Dienstjahre als Lehrer tätig gewesen.
1897 Anton Raky gründet in Erkelenz die Internationale Bohrfabrik, "die Bohr", heute die Firma Wirth. Standort des weltweit tätigen Unternehmens wird ein Gelände am damaligen „Bellinghover Weg“. Seitdem finden viele Dorfbewohner dort ihre Arbeit und auswärtige Mitarbeiter im Dorf Kost und Logis.
12. Nov.,  Brand des Wohnhauses und der Wirtschaftsgebäude von Paul Königs.